Im Forschungsprojekt „EnEff:HCBC – 1. Umsetzungsphase“ wurde ein Konzept für ein innovatives, kaskadiertes Mehrleiterwärmenetz entwickelt. Dieses Konzept soll nun in einem Prüfstand am Hermann-Rietschel-Institut erprobt werden. Das konzipierte Netz, auf Abbildung 1 dargestellt, besteht aus 3 Leitern, wobei der GL gleichzeitig als Rücklauf der unsanierten Gebäude und als Vorlauf der sanierten Gebäude dient.
Mit dem kaskadierten Netz lassen sich geringere Rücklauftemperaturen erzielen und somit erneuerbare Energien und Abwärme effizienter einbinden. Der Prüfstand wird modular aufgebaut, sodass verschiedene Verschaltungskonzepte untersucht werden können und der Prüfstand darüber hinaus auch für weitere Forschungsvorhaben im Bereich von innovativen Wärmenetzen Anwendung finden kann.
Für den Prüfstand wird ein Hardware-in-the-Loop-Ansatz gewählt. Das geplante Netz wird mithilfe von realen Komponenten in einem kleineren Maßstab abgebildet. Erzeuger und Verbraucher werden durch Simulationsmodelle emuliert. Damit lassen sich beliebige Verbrauchertypen, z.B. Altbauten mit Heizkörpern oder Neubauten mit Fußbodenheizungen und Erzeugertypen wie Wärmepumpen oder Solarthermie simulieren. Simulation und reales System werden dann gekoppelt.
Mit dem Prüfstand soll die Machbarkeit des kaskadierten Mehrleiterwärmenetz mit dezentraler Einspeisung am Beispiel des Nord-Campus der TU Berlin untersucht werden. Des Weiteren sollen allgemeine Fragestellungen zu Regelungsstrategien und Versorgungssicherheit des Netzes beantwortet werden.
In den kommenden Monaten beginnt die Konstruktion des Prüfstandes und die ersten Tests sind für den Sommer diesen Jahres geplant.