Die bereits im Rahmen der ersten Phase vom HCBC entwickelten Konzepte überzeugen auch auf internationaler Ebene. Die Klimahülle, ein Konzept des Fachgebietes Gebäudetechnik und Entwerfen, wurde im Dezember dem ägyptischen Fachpublikum im Rahmen eines Symposiums präsentiert und hat dabei durchweg positive Resonanzen erhalten.

Die Gebäudehüllflächen des gesamten Campus-Areals belaufen sich auf rund 416.000 qm — ein enormes technisches Potenzial! Unter heutigen Bedingungen sind davon jedoch nur rund 55. 000 qm wirtschaftlich zu modernisieren, knapp 80% sind demnach nicht kosteneffizient zu bewerten, wie das Forschungsprojekt HCBC in einer ersten Phase gezeigt hat.

Als Herausforderungen sind neben bautechnischen und ökonomischen auch nutzungsspezifische bzw. logistische Aspekte zu nennen, da umfassende Gebäudesanierungen durch Baulärm, Dreck und Wegeführung immer auch zu einer Beeinträchtigung des Arbeitsalltags führen. Zudem sind ggf. auch denkmalschutzrelevante Einschränkungen zu berücksichtigen.

Der differenzierte Ansatz von HCBC zeigt aber auch: Abgesehen von umfassenden Komplettsanierungen gem. EnEV sind viele energetische Teilsanierungen durchaus ökonomisch umzusetzen. Es bedarf daher einer spezifischen Herangehensweise und innovativer Lösungen, um diese Potenziale zu heben. Ein zentraler Ansatz ist dabei die Entwicklung sogenannter Klimahüllen, die nicht nur eine Antwort auf die energetischen Herausforderungen der vorhandenen Gebäudesubstanz geben, sondern auch den Aspekten Denkmalschutz, Wirtschaftlichkeit und räumliche Synergien Rechnung tragen.

Das Konzept der Klimahüllen sieht eine zusätzliche transparente Hülle um einzelne Gebäudeteile oder um ganze Gebäude zur energetischen Ertüchtigung vor, ohne konventionelle Gebäudedämmung an den Fassaden einsetzen zu müssen. Gleichzeitig dient es der räumlichen Verbindung von Zwischenbereichen, Innenhöfen und Verkehrsflächen zwischen Gebäuden und bietet damit neuartige Aufenthaltsqualitäten sowie, verbunden beispielsweise mit Aufstockungen, auch neue und zusätzliche Nutzungsflächen an etablierten Standorten.

Insbesondere für denkmalgeschützte Fassaden und erhaltenswerte Bausubstanz bieten transparente Klimahüllen durch das Schaffen eines Zwischenklimas neue Möglichkeiten der energetischen Verbesserung von Gebäuden und Ensembles, gleichzeitig können die vorhandenen Fassaden auch in Zukunft für die Nachwelt optisch und haptisch erfahrbar bleiben. Darüber hinaus bieten sie die Möglichkeit, neue Dachflächen zur photovoltaischen Nutzung zu aktivieren. Die große Flexibilität der Anwendungen gewährleistet außerdem ein hohes Maß an Übertragbarkeit.

Dieser Ansatz soll im Rahmen der ersten Umsetzungsphase in einem Gebäudeensemble auf dem Ost-Campus der TU Berlin demonstriert und wissenschaftlich ausgewertet werden.

Im Juni geht die Reise in den Norden und das Konzept wird u.a. estländischen Fachleuten präsentiert.

Link zur Veröffentlichung

NEWSLETTER ABONNIEREN

Um über Neuigkeiten auf dem Blog informiert zu werden, können Sie sich hier mit Ihrer E-Mail-Adresse für den Newsfeed registrieren. Sie werden dann per E-Mail benachrichtigt, wenn neue Newseinträge veröffentlicht werden.

Das Konzept Klimahülle überzeugt auf internationaler Ebene

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert