Open Source Software – ein Schritt in Richtung digitaler Souveränität an der TU Berlin

In diesen Zeiten wird digitale Souveränität ständig thematisiert – häufig jedoch ohne konkrete, nachhaltige Lösungsansätze.

Es ist offensichtlich, dass öffentliche Hochschulen ihren Beitrag dafür leisten müssen, ihre institutionelle Unabhängigkeit zu sichern.

Ein zielführender Weg ist der flächendeckende Einsatz von Open Source Software (OSS).

Hochschulen sollten Open Source Software nicht nur  nutzen, sondern auch zu ihrer Weiterentwicklung beitragen.

Die Technische Universität Berlin ist in dieser Hinsicht gut aufgestellt: Tools wie Moodle und Nextcloud werden nicht nur hoch skaliert betrieben, sondern die Betreiber an der TU Berlin wirken kontinuierlich an Verbesserungen mit. Bei anderen Tools stimmen sich einige Hochschulen untereinander ab, welche Funktionen künftig benötigt werden und erteilen gemeinsam Aufträge an Entwickler von OSS, bspw. bei BigBlueButton und Matrix.

Und die TU Berlin ist mit Ihrem Einsatz nicht allein – kleine wie große Hochschulen setzen auf Open Source Software und engagieren sich in den jeweiligen Entwickler-Communities.

Die Hochschulen geben der Gesellschaft damit etwas zurück, so dass letztlich auch die nationale und europäische digitale Souveränität gestärkt wird: Nextcloud, BigBlueButton und Matrix sind integrale Bestandteile der Online-Office-Lösung OpenDesk, die mittlerweile eine zunehmende Verbreitung in der öffentlichen Verwaltung findet (u.a. in Schleswig-Holstein und Gesundheitseinrichtungen von Bund und Ländern).

Bereits bei der 37. Mitgliederversammlung der Hochschulrektorenkonferenz vom 14.11.2023 wurde das Positionspapier „Digitale Hochschule“: Herausforderungen und Kooperationsmöglichkeiten verabschiedet. Dort findet sich ein Bezug zu einem Papier der Bitkom wieder, die zentrale Aussage zu Open Source Software ist:

„… bei der institutionellen digitalen Souveränität (…) geht es vor allem um eigene ggf. in Kooperation weiterzuentwickelnde IT-Dienstleistungen – inklusive Entwicklung eigener sowie Erweiterung bestehender Open-Source-Lösungen – , die Vermeidung von irreversiblen Abhängigkeiten bei der Beauftragung von externen Dienstleistern sowie die Einflussnahme der Hochschulen auf die von ihnen verwendete Software.“

www.hrk.de/positionen/beschluss/detail/digitale-hochschule-herausforderungen-und-kooperationsmoeglichkeiten

Ein typisches Beispiel für eine nahezu irreversible Abhängigkeit ist Microsoft 365 – an der TU Berlin wird die Einführung von MS 365 und möglicher Alternativen auch deshalb intensiv diskutiert.

Übersicht von Open Source Software an der TU Berlin

Die Vielfalt an der TU Berlin eingesetzter Open Source Software ist groß. Die tabellarische Übersicht gibt einen Eindruck davon (es handelt sich nur um eine Auswahl an Produkten!):

Open Source Software Produkt Typischer Einsatzzweck
BigBlueButton Videokonferenzsystem
Collabora Office-Suite in Nextcloud
Debian-Linux Betriebssystem
DepositOnce OpenAccess Publikationssystem
Dokuwiki Wiki-System
Gitlab Software-Code Repositorium
Jupyter Ad Hoc Bereitstellung Virtueller Software-Umgebungen
Libre Office Desktop-Office-Suite
LimeSurvey Umfragetool
Mailman Verwaltung von Mailinglisten und Newslettern
Matrix Messenger
Moodle („ISIS“) Learning Management System, Organisation von Kursen, Lehrinhalten und Prüfungen
Mosaico HTML-Newsletter generieren
Nextcloud („tubcloud“ & „DFNCloud“) Kollaboratives Arbeiten, Dokumentenaustausch
OpenProject Projektmanagement
R Statistik-Software
Typo3 Content Management System, Webseitenerstellung
WordPress-Farm Blogsystem der TU Berlin
Zammad Ticket-System (für Support)

 

 

Autor: don't panic

Über das Pseudonym: "Don't panic" ist auf das Cover des legendären elektronischen Reiseführers durch die Galaxis gedruckt, damit ein Anhalter keine Angst verspürt. - The British author Arthur C. Clarke said Douglas Adams' use of "don't panic" was perhaps the best advice that could be given to humanity. cf. Wikipedia

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