Hilferuf nach sicherer Software – Ursachen bekämpfen statt gegen Symptome wie Lösegeldzahlungen für Ransomware vorzugehen

Cyberangriffe mit Verschlüsselungstrojanern häufen sich in den letzten Jahren, neben privatwirtschaftlichen Unternehmen sind zunehmend öffentliche Einrichtungen wie Behörden und Universitäten betroffen. Seit dem Beginn des Ukrainekrieges sind die Cyberattacken mit Ransomware aggressiver geworden, so dass sowohl vorbeugende als auch lindernde Maßnahmen nun zwingend geboten sind und diskutiert werden – sowohl in der IT selbst als auch bei der Gesetzgebung.

Statt der Symptome sollten die Ursachen im Fokus stehen:

Heutige Software und Systeme sind sicherheitstechnisch löchrig wie ein Schweizer Käse.

Ziel sollte Sicherheit und Verlässlichkeit sein.

Jede Komponente sollte überprüfbar sein.

Ein offener Ransomletter-Brief zieht auch im universitären Umfeld seine Kreise. In diesem wird die Politik aufgefordert, Lösegeldzahlungen und Versicherungen, die diese abdecken, gesetzlich zu reglementieren, so dass die Ransomwaregangs Lösegelder nicht mehr so leicht eintreiben können und ihnen damit das Wasser abgegraben werden kann. Dass Lösegeldzahlungen nicht der richtige Weg sind, das Problem in den Begriff zu bekommen, liegt auf der Hand.

Jedoch wird sich das Ransomware-Geschäftsmodell durch ein Verbot von Lösegeldzahlungen nicht aushebeln lassen, denn:

  • einerseits werden angegriffene Unternehmen trotzdem Wege finden, Lösegeldzahlungen vorzunehmen, wenn sie dieses wollen und
  • andererseits der Schaden durch eine Zerstörung oder Weitergabe/Verkauf erbeuteter Daten an Dritte möglicherweise noch größer wäre

Insofern ist der Ansatz des offenen Briefs nicht zielführend. Im Gegenteil – wenn die Ursachen nicht beseitigt werden, wird es immer schlimmer. IT-Systeme werden von vielen Akteuren angegriffen, sowohl Geheimdienste als auch etliche -teilweise sogar staatlich beauftragte- Hacker tummeln sich darin.

Im Beitrag beschreiben wir den typischen Verlauf eines Ransomware-Angriffs und diskutieren, was Software sicherer machen könnte.

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TU Berlin: Nach einem Jahr sind die Auswirkungen des IT-Sicherheitsvorfalls weitgehend überwunden

Seit dem Angriff auf die Windows-Systeme der TU mit einem Verschlüsselungstrojaner im April 2021 waren – und sind es zum Teil bis heute – sämtliche TU-Angehörige von den Auswirkungen des Vorfalls in Form von ausgefallenen bzw. eingeschränkten Diensten betroffen.

Mittlerweile sind die meisten Dienste wieder verfügbar bzw. durch Alternativen ersetzt worden, für die die verbliebenen Arbeiten an den Diensten der ZECM gibt es eine Roadmap. Einige Dienste wurden außer Betrieb genommen, bspw. tubmeeting, MS Sharepoint und WebAFS.

Die TU hat aus dem Vorfall gelernt und hart daran gearbeitet, die IT-Systeme sicher neu aufzustellen.

Weitere Informationen

Vor – während – nach einem Cyberangriff: Wie am besten reagieren?

Zu den Erfahrungen mit den Folgen des Cyberangriffs seit April beantwortete Mattis Neiling als Datenschutzbeauftragter Fragen in einem Panel der 4. Jahrestagung Cybersecurity am 28.10.2021. Er stellte dabei einige auch aus Sicht des Datenschutzes wichtige Punkte in den Vordergrund, die in diesem Beitrag näher ausgeführt werden:

  • Bewährt haben sich Notfallpläne, die für die beteiligten Mitarbeiter*innen klare Handlungsstrategien aufzeigen.
  • Die umgehende Konstitution eines Krisenstabs ist sinnvoll für ein geordnetes Vorgehen, das alle Belange bedenkt
  • Die Wiederinbetriebnahme der Dienste berücksichtigt die IT-forensische Analyse, erfolgt umsichtig und mit Verbesserungen der Sicherheitsarchitektur

Antworten auf einige Fragen werden im Anschluss daran dargestellt, u.a. eine Chronologie der Ereignisse in Folge des Cyberangriffs seit Ende April.

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IT-Angriff auf die TU – Arbeitsfähigkeit erhalten

Die TU ist Opfer eines IT-Angriffs geworden, viele Dienste sind aus Sicherheitsgründen seit Freitag, dem 29. April abgeschaltet und es wird intensiv an einer Wiederherstellung der Services gearbeitet.

Wie kann die temporäre Arbeitsfähigkeit datenschutzkonform sichergestellt werden?

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